Zu unserem Beitrag bieten wir einen Service für Hörgeschädigte an.
Lesen Sie den Text unseres Beitrages hier nach:
Um Punkt 12 Uhr kehrt heute das Leben in den Großen Kiepenkerl in Münster zurück. Die Mitarbeiter des Restaurants wollen nach vorne schauen.
doch vorher halten sie nochmal inne – mit einer Schweigeminute gedenken sie der Opfern.
Die Entscheidung, das Restaurant wieder zu öffnen, haben die Mitarbeiter gemeinsam getroffen.
Wilma von Westphalen sagt: „Wir halten zusammen, wir stehen zusammen. Und wir möchten damit das Zeichen geben, dass uns die Tat eines einzelnen, psychisch verwirrten nicht so aus dem Konzept wirft, dass wir alle, die wir alle traumatisiert sind, uns nicht verschrecken lassen, sondern sagen: Wir gehen jetzt wieder nach vorne. Von Normalität wird man in keinster Weise sprechen können.“
Doch die Gäste versuchen zumindest, den Mitarbeitern so viel Normalität wie möglich zurück zu geben. Schon kurz nach der Eröffnung sind viele Tische im Kiepenkerl wieder besetzt.
Giesela Böckmann sagt: „Ob ich jetzt hier hin gehe oder woanders hingehe. Dann entscheide ich mich auch dafür, hier hin zu gehen, um auch den Mitarbeitern zu zeigen, wir wollen das weiter so wie es war.“
Die Anteilnahme in Münster ist noch immer groß. Glücklicherweise scheinen die meisten der Verletzten inzwischen über den Berg zu sein, aber in der uniklinik ist immer noch ein Opfer im kritischen Zustand, ein weiteres ringt sogar noch mit dem Tod.
Auch deshalb können sich nicht alle vorstellen, heute schon wieder im Kiepenkerl Essen zu gehen.
Helene Micheel sagt: „Das geht mir zu schnell. Es soll alle schon in trockenen Tüchern sein, so ungefähr. Geht gar nicht.“
Doch die Mitarbeiter des Kiepenkerls wollen ein Signal aussenden: das Leben muss weiter gehen. Trotz aller Trauer.
„Das Feedback ist da, macht bitte weiter. Gebt uns auch unseren Kiepenkerl zurück.“
Es ist ein Schritt, wenn auch nur der erste Schritt, zurück in Richtung Normalität.