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Der 9-jährige Niklas Hermann möchte im kommenden Schuljahr auf das Franz-Meyers-Gymnasium in Mönchengladbach gehen. Seine Mutter Petra hat ihn heute dort angemeldet. Sie ist erleichtert, dass für ihren Sohn dann wieder G9 möglich ist.
„Da habe ich auch für gestimmt, weil die Kinder einfach viel länger Zeit haben fürs Abitur und auch nicht den ganzen Lernstress haben wie jetzt in den G8-Geschichten. Grade jetzt, wenn die von der Grundschule kommen und noch nicht so viel zeitlichen Aufwand für die Fächer haben und das finde ich super!“, sagt die Mutter.
Der heute beschlossene Gesetzentwurf von NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer sieht die Umstellung aller öffentlichen NRW-Gymnasien auf G9 vor. Die heutigen Dritt- und Viertklässler machen dann kein Turbo-Abi mehr.
O Gebauer: Die fünfte Stufe startet dann ja zum Schuljahr 2019/2010, die sechste nehmen wir dann noch entsprechend mit. An den Kernlernplänen arbeiten wir seit Beginn des Jahres unter Hochdruck, damit wir dann diese Schüler auch qualitativ gut und mit neuen Lehrplänen unterrichten können.
Es gibt aber bis jetzt noch wenig Konkretes zum neuen, alten G9-Abi und Gymnasien können sich auch noch für G8 entscheiden. Viele Schulen in NRW befürchten jetzt, dass sie wegen der höheren Schülerzahlen mehr Platz brauchen – aber erst später, sagt die Schulministerin…
„Der zusätzlich Raumbedarf besteht zum Schuljahr 2025/26 und das ist genug Vorlauf für die Schulträger, diese Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen. Wir haben aber auch gesagt, dass wenn es Schwierigkeiten gibt, wir da auch helfen werden.“, sagt Yvonne Gebauer, Schulministerin NRW.
Finanzielle Hilfe für die Kommunen ist also in Aussicht. Bei der vollständigen Umstellung auf G9 werden auch 2.200 neue Lehrer gebraucht. Die will die Schulministerin unter anderem mit einer Werbekampagne anlocken. Für Mutter Petra Hermann ist die G9-Rückkehr längst überfällig und das Turbo-Abi ein gescheitertes Experiment.
„ Das wird ja oft ausprobiert auf dem Rücken der Kinder. Das sieht man ja auch an der Rechtschreibung und den sprachgebräuchlichen Dingen, also von daher ich finde es immer doof, aber schön, dass sie erkannt haben, dass es falsch war.“, sagt Petra Hermann.
Und Sohn Niklas gehört dann bald zu den ersten in NRW, die wieder ein Jahr länger die Schulbank auf dem Gymnasium drücken dürfen.