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Zu Antibiotika greift Stephan Kochen nur noch im Notfall. Nicht etwa wegen der Nebenwirkungen – viele Medikamente helfen den Patienten nicht mehr – weil sie schnell abgesetzt oder zu häufig eingenommen werden sagt der Arzt aus Solingen. Der Körper hat gelernt sich dagegen zu wehren. Die Alternativen werden weniger.
Stephan Kochen sagt: „Mit dem aktuell verfügbaren Antibiotika müssen wir die nächsten 5 bis 10 Jahre auskommen und die Patienten heilen können. Und das ist Pulver. Und wenn ich mein Pulver zu häufig verschieße, dann wird es irgendwann wenn es mal gesundheitlich richtig schlimm kommt nicht mehr helfen.“
Der Körper ist dann multiresistent – heißt: Das Antibiotikum kann die Bakterien nicht mehr abtöten. Das trifft inzwischen auf zehn Prozent der Gesamtbevölkerung zu und nimmt weiter zu, klagt der Arzt. Viele seiner Patienten fehlt zunehmend die Geduld, die Krankheit natürlich auszukurieren.
Der Allgemeinmediziner: „Ich erlebe mehr diese Drucksituation. Das Menschen die früher sich ne Woche zuhause ausgeruht haben jetzt kommen und sagen ich brauch ne Behandlung es muss schneller gehen.“
Jeder Fünfte hat laut der heute veröffentlichten DAK-Studie eine Erkältung, bei der kein Antibiotikum nötig ist, bekommt es aber trotzdem, weil die Ärzte nachgeben.
Diesen Trend bestätigt uns auch Stephan Kochen. Damit sich das ändert hat er gemeinsam mit der Solinger Ärzteschaft Vorgaben entwickelt – damit die Ausgabe von Antibiotika in Zukunft verringert wird.