Sind Sie für ein Verbot?
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Lass liegen – das war offenbar das Motto des Maifeiertags hier in Lünen.
Einkaufswagen voller Müll müssen die Stadtmitarbeiter heute einsammeln.
Auch Sebastian hat hier gestern gefeiert, stapft heute durch das Meer an Plastik auf der Suche nach seinem verlorenen Personalausweis. Bei dem Anblick der Wiese schämt er sich ein bisschen.
„Wir als Verursacher wir reden dass dann immer schön, ja tut uns leid nächste Mal nicht, aber es stehen ja eigentlich genug Mülltonne hier um mal 10 Meter zu laufen und das wegzuschmeissen, aber man kennt ja betrunkene Leute, da ist jeder Schritt zu viel, aber sieht auf jeden Fall unmöglich aus, Hut ab an die Leute die es wegmachen „
Dabei hatte die Stadt extra ein neues Müllkonzept entwickelt. Sie hat große Müllsäcke ausgegeben. Allerdings nur gegen fünf Euro Pfand. Offenbar eher ein Konzept zum wegwerfen.
„Ich glaube das hat nicht viel gefruchtet und wenn sie den kaufen landet der in den nächsten 30-60 Minuten in der Ecke.“
Wir wollen von der Stadt im Interview wissen warum sie die Säcke nicht einfach kostenlos verteilt hat, erhalten aber eine Abfuhr. Schriftlich heißt es dazu:
„Hätten wir die Mülltüten kostenlos und damit großflächig verteilt, hätte die Stadt womöglich zur Vermüllung des Geländes mit achtlos, weil wertlosen weggeworfenen Plastik-Müllsäcken beigetragen. „
Wegen der vermüllten Wiese macht auch Hundebesitzerin Dagmar Sachmann mit ihrer Donna einen großen Bogen darum.
„Hab Angst, dass sie sich die Pfötchen aufschlitzt, ist auch schon passiert bei Hunden und braucht eben Tage bis der Müll weg ist.“
Ein generelles Verbot von Einweggeschirr wie von der EU diskutiert, könnte hier vielleicht helfen, meint auch Sebastian.
„Man muss den Leuten ja irgendwie was verbieten damit es funktioniert. Und wenn es ein teureres Glasgeschirr von jedem ist wäre der Wille sicher nicht so groß das einfach wegzuschmeißen wie bei Plastik.
Die Stadt sollte ihr 5 Euro Pfand pro Müllsack – Konzept also vermutlich besser in die Tonne kloppen und nach einer vielleicht kostenlosen Alternative suchen. Sonst heißt es wohl auch im nächsten Jahr hier in Lünen wieder: Herzlich Müllkommen.