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Inge Esser wohnt seit 40 Jahren auf der Corneliusstraße in Düsseldorf. Auch um diesen Schadstoff-Hotspot geht es heute unter anderem vor dem Bundesverwaltungsgericht. Die Stickstoffdioxid-Werte liegen hier seit Jahren über dem EU-Grenzwert. Die 84jährige leidet unter der schlechten Luftqualität vor ihrer Haustür.
„Ganz schlimm, ganz schlimm. Wir haben ja alle hier Asthma. Fragen sie mal hier im Haus, da sind von zehn Leuten acht hier, die ganz schwer Asthma haben.“
Inge Esser ist auch selbst erkrankt. Sie muss regelmäßig ein Spray inhalieren, um frei atmen zu können. Schuld daran ist ihrer Meinung nach der Verkehr.
„ Mein Lungenarzt sagt auch, dass das von hier kommt mit, von der Corneliusstraße. Ich hab Ihnen ja gesagt, wenn der schon hört Corneliusstraße dann macht der schon so.“, so Esser.
Dazu kommt der tägliche Straßenlärm und der Staub. Auf der Corneliusstraße ist es niemals still. Rund 50.000 Autos fahren hier täglich durch, fast die Hälfte davon mit Dieselmotor. Das Fenster zur Straße kann die Düsseldorferin normalerweise nicht öffnen, weil es unerträglich ist.
„ Auf jeden Fall muss hier was passieren. Es war ja schon ein Fahrverbot für große Lastwagen, aber die fahren hier ja trotzdem weiter über die Corneliusstraße. Da wird sich wahrscheinlich auch nie was ändern.“, so die Anwohnerin.
Inge Esser fühlt sich von der Politik allein gelassen. Alternativmaßnahmen zum Diesel-Fahrverbot wie Umrüstung älterer Fahrzeuge oder mehr Busse sollen erst in ein paar Jahren Wirkung zeigen. So lange bleibt die Rentnerin den Autoabgasen hilflos ausgeliefert.
Die Richter in Leipzig tun sich schwer, brauchen noch Zeit bis nächste Woche.
Inge Esser hofft darauf, sie am Ende den Weg für Dieselfahrverbote frei machen. Vielleicht auch hier auf der Düsseldorfer Corneliusstr. Dann könnte die Seniorin vielleicht wieder bessere Luft an ihrem Fenster atmen.