Zu unserem Beitrag bieten wir einen Service für Hörgeschädigte an.
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Also ab an die B1. Eine der meistbefahrenen Straßen in NRW. 80.000 Fahrzeuge täglich. Da wird doch ein Fahrer Erbarmen haben. Aber nach einer Stunde hat mein Schild nichts gebracht. Ich muss den direkten Kontakt suchen.
Jacques ist Eventveranstalter und erzählt mir, dass er ohne den Streik eigentlich gar nicht nach Essen müsste.
Jacques sagt: „Mein Kollege sollte eigentlich nach Dortmund kommen mit der Straßenbahn, aber die streiken ja heute.“
Aber die rund 40 Kilometer erfordern Geduld. Die Straßen sind heute erst recht verstopft. Dem Streik sei Dank.
„Findest du Streik noch zeitgemäß 2018?“ „Ja, das ist zeitgemäß. Wenn man etwas fordert und es anders nicht bekommt.“
Nach 30 km in einer Stunde erreichen wir Kollegen Nummer 1.
Marcel erzählt mir, dass sein Papa sogar für die Essener Verkehrsbetriebe arbeitet und heute streikt. Der Sohn sieht das Thema eher mit gemischten Gefühlen.
„Es ist irgendwie nicht möglich, dass man sich an einen Tisch setzt, warum auch immer. Ich glaube schon, dass es möglich ist, sich auch ohne Streik einigen zu können.“
Offenbar nicht. So kämpfen wir uns durch den Streiktag. Um circa 10 Uhr kommen wir in Essen an. Hier müssen Jacques und Marcel den nächsten Kollegen abholen und ich muss meinen Platz räumen. Drei Stunden bin ich jetzt unterwegs und stehe mitten im Wohngebiet.
Heißt: Schild raus und wieder alles wieder von vorne.
Auch hier vergehen 1,5 Stunden und keiner hält an. Ich versuche mein Glück wieder an einer Tankstelle, diesmal aber ohne Erfolg.