Zu unserem Beitrag bieten wir einen Service für Hörgeschädigte an.
Lesen Sie den Text unseres Beitrages hier nach:
Statt in der Kita zu spielen hilft die 2-jährige Chleo aus Duisburg ihrer Mama heute bei den Vorbereitungen fürs Mittagessen:
Auch wenn Mama Bärbel Tollkötter für die Warnstreiks im öffentlichen Dienst Verständnis hat, sie rauben der dreifachen Mutter den letzten Nerv. Denn eigentlich müsste die Reinigungskraft heute arbeiten:
Bärbel Tollkötter sagt: „Es stresst mich enorm. Weil meine Woche ist so schon durchgetaktet. Und jetzt muss ich gucken, wie ich die Stunden nachhole. Vielleicht am Wochenende , wenn mein Mann zu Hause ist.“
Die 33-Jährige ist froh, dass ihr Chef ihr in solchen Streik-Situationen entgegen kommt und sie die Arbeit nachholen kann. Beim letzten Streik sah das anders aus – die junge Mutter musste da Wochen überbrücken. Mit fatalen Folgen:
„Für uns bedeutet das im Monat einfach finanzielle Einbußen, wir haben am Monatsende einfach weniger Geld zur Verfügung. Mir grault es jetzt schon davor, dass och mehr gestreikt wird und hier noch ein Tag und da noch ein Tag. Wie letztes Jahr die zwei Monate. Muss ich ehrlich sagen, ich weiß nicht wie das für uns als Familie weitergehen soll.“
Mindestens 200 Euro mehr Geld pro Monat wollen die Beschäftigten. Die Arbeitgeber machen da aber nicht mit. Deswegen bleiben heute unter anderem Flugzeuge am Boden, Pendler wie hier in Duisburg auf der Strecke und stätische Kita-Einrichtungen eben zu.
Auch morgen soll weiter gestreikt werden. Für Streikexperte Hagen Lesch ist die Länge der Warnstreiks völlig überzogen. Seiner Meinung nach geht es auch ohne:
Hagen Lesch sagt: „Eine Gewerkschaft muss nicht unbedingt mit Streiks zum Erfolg kommen. Wir haben hier das schöne Beispiel in der Chemie-Industrie. Dort gibt es keine Warnstreiks. Der letzte war 71 und die Chemie-Gewerkschaft gehört trotzdem zu denen die die besten Tarifabschlüsse hat. Das setzt aber voraus, dass mein ein gutes Verhandlungsklima und einen vertrauensvollen Umgang miteinander hat.“
So gern sie ihre Tochter um sich hat, die Duisburgerin Bärbel Tollkötter hofft, dass sich die Beschäftigten und Arbeitgeber am Wochenende bei Gesprächen einigen. Sonst drohen womöglich neue Streiks.