Kurz vor der Urteilsverkündung zeigt sich Georg Menne gefasst, doch die Anspannung ist spürbar. Als Talisman trägt er den sogenannten Georgstaler bei sich, der ihm Schutz verleihen soll. Wenig später steht fest: Das Erzbistum Köln muss Menne 300.000 Euro Schmerzensgeld zahlen. Noch nie zuvor hat die katholische Kirche eine derart hohe Summe an Missbrauchsopfer ausgezahlt.
Georg Menne, ein ehemaliger Ministrant, wurde in den 70er Jahren hunderte Male von einem Pfarrer seines Vertrauens im Erzbistum Köln missbraucht. Die grausamen Taten wurden auf Fotos dokumentiert. Das zugesprochene Geld dient als Schadensersatz für das unvorstellbare Leid, das Menne erfahren musste. Der Pfarrer gestand die Vergehen, jedoch sind sie mittlerweile verjährt. Daher richtete sich die Klage gegen das Erzbistum als Institution, da sie Menne hätte schützen müssen, es jedoch versäumte.