Zu unserem Beitrag bieten wir einen Service für Hörgeschädigte an.
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Seit vier Jahren pflegt Margarete Noll ihren Mann Artur. Jeden Tag wechselt sie ihm Verbände, wäscht ihn und macht ihm Essen. Bevor ihr Mann ein Pflegefall wurde, hat sie schon jahrelang ihre Eltern und ihren Bruder gepflegt. Eine Entscheidung die mit großen Anstrengungen verbunden ist.
„Wenn man die Eltern pflegt und den Bruder, dann ist das schon ein großer Aufwand, weil man hat dann auch nicht so viel vom Leben, wenn man so will. Aber man hat es gerne getan, die Eltern gepflegt, weil die ihr Leben lang gut waren zu uns. Und ich würde es auch bei Schwiegereltern und so hätte ich es auch getan, und würde es auch weiter machen.“
Insgesamt gibt es in Nordrhein-Westfalen rund 640.000 pflegebedürftige Menschen. Mehr als die Hälfte davon wird von Angehörigen, wie Margarete Noll, gepflegt. Experten gehen davon aus, dass diese Zahlen in den kommenden Jahren weiter steigen werden. Heimplätze gibt es in NRW zur Zeit nur knapp 177.000.
Artur Noll ist vollständig auf seine Frau angewiesen. Den Gedanken, einmal ohne sie zu sein und in ein Pflegeheim zu müssen, will der 89-jährige gar nicht denken. Der Grund: Pflegekräftemangel und die Zustände in manchen Einrichtungen.
„Ich würde beten abends einzuschlafen und morgens nicht mehr aufzuwachen. In ein Heim bringen sie mich nicht rein. Also dann häng’ ich mich auf, das mache ich nicht.“
Aussagen, wie die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, machen Margarete Noll traurig. Denn ohne die Hilfe von Angehörigen würde das Pflegesystem in Deutschland zusammenbrechen.
Aber was, wenn die 85-jährige selbst zum Pflegefall wird?
„Weiß ich nicht… weiß ich nicht. Ist mir auch wirklich schnuppe egal. Also ich muss sagen, ich habe mir da keine Sorgen gemacht und wenn wirklich, dann muss ich ins Heim …“
Solange es geht, möchte die Bochumerin aber weiter für ihren Mann da sein.