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Heute morgen, um kurz vor 6 an einem Rastplatz an der A40 bei Duisburg. Hier reihen sich aus ganz Europa LKW an LKW, bevor es zurück auf die Straße geht. Einer der Trucker ist Peter Schmidt. Seit 50 Jahren fährt er seine Touren. Hunderttausende Kilometer Straße hat er schon hinter sich gelassen. Das es oft zu Unfällen kommt, hat für den 68-jährigen klare Gründe.
„Zu viele ausländische Fahrer, wenig Erfahrung und die sind unter Zeitdruck … und fahren wie die Cowboys.“, so der LKW-Fahrer.
Ein weiteres Problem: viele Fahrer manipulieren ihre Lastwagen, damit sie schneller sind.
„Die schließen die Begrenzer kurz. Deswegen … ich hab’ gestern einen gehabt, mit 120 Sachen rast der an mir vorbei, hier bei Köln. Ich denk’ mich trifft der Schlag.“, so Schmidt.
Wir konfrontieren andere Lastwagenfahrer mit den Vorwürfen. Zugeben will es vor der Kamera niemand. Abstreiten aber auch nicht.
Oft wird zusätzlich der Notbremsautomat ausgestellt, um dichter auffahren zu können – mit schweren Folgen. Vor allem an Stauenden steigen die schweren Unfälle mit LKW. 2017 hat es in NRW knapp 200 Mal gekracht. Das ist ein Anstieg von fast 50 Prozent in den letzten fünf Jahren.
Bei NRW-Innenminister Herbert Reul löst das Unverständnis aus.
„Das macht einen, wenn man ehrlich ist, ratlos. Fassungslos, weil man weiß ein Teil dieser Unfälle hätten verhindert werden können, wenn man die Technik die da ist nutzt.“, so Reul.
Er will zukünftig mit mehr Polizisten häufigere LKW-Kontrollen. Auch die Gesetze müssen verschärft werden.
Peter Schmidt hofft, dass auch härter durchgegriffen wird, wenn Rowdy-Trucker ihr Bußgeld nicht zahlen.
„Die Papiere sicher stellen und den Schlüssel vom LKW … ‚ja, wo soll ich übernachten? – meinetwegen unterm Lastwagen, ist mir doch egal, solange du nicht zahlst.“, sagt Schmidt.
Bis dahin wird das Risiko weiterhin mitfahren. Und der ängstliche Blick in den Rückspiegel am Stauende bleibt.