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Hinter dieses Schleusentor wollen alle. Hier in Voerde am Niederrhein passieren normalerweise 120 Schiffe pro Tag die Schleuse. Momentan kann nur ein Schiff pro Schleusvorgang manövriert werden.
Der Grund dafür sind marode Pöller, die Schiffe dürfen nicht mehr vertauut werden.
„Dadurch darf nur noch ein Schiff in die Schleuse einfahren, nicht mehr zwei. Dadurch entsteht ein großer Rückstau. Durch diesen Rückstau massive Ausfälle, Wartezeiten, die Kunden können nicht mehr beliefert werden.“, sagt Michael Schmalisch.
Konkret brauchen wegen der maroden Schleusen die Schiffe jetzt oft 10 oder 12 Stunden länger. Von acht Ladungen im Monat, fallen bei Michael Schmalisch momentan zwei aus. Das bedeutet Einbußen von mehreren 100.000 Euro.
Nicht nur die Schleuse in Voerde ist marode, in ganz NRW gibt es dieses Problem. Laut Bundesverband für Binnenschifffahrt sind alleine im Amtsbezirk Duisburg Meiderich 70 Anlagen betroffen. Und die können alle nicht modernisiert werden, weil fachkundiges Personal fehlt.
„Es wurde immer mehr Personal abgebaut weil keine Gelder freigegeben wurden. Ich fühle mich von der Politik im Stich gelassen.“, erklärt Schmalisch.
Alleine im Amtsbezirk Duisburg-Meiderich fehlen 50 Mitarbeiter, bundesweit sogar 500.
Michael Schmalisch kann dieses Problem nicht nachvollziehen. Seine Kunden, die beliefert werden wollen, auch nicht. Schließlich ist klar, dass eine fast 100 Jahre alte Schleuse muss irgendwann erneuert werden.
„Das ärgert mich, weil es ist nichts Neues, es ist bekannt schon seit sehr vielen Jahren, dass die Schleusen marode sind, dass die Pöller marode sind, dass dringend Modernisierung her muss, das wurde über Jahrzehnte verschlafen.“, kritisiert Schmalisch.
Der Schiffsführer hat nur einen Wunsch: dass die Politik ihn und die deutsche Binnenschifffahrt nicht vergisst und endlich die Schleusen modernisiert.