Zu unserem Beitrag bieten wir einen Service für Hörgeschädigte an.
Lesen Sie den Text unseres Beitrages hier nach:
Heute hält Andrea Pirczeck die Hand ihres 3-jährigen Sohnes Sammy besonders fest. Die zweifache Mutter ist verunsichert und kann kaum glauben, was genau hier am Gleis 5 gestern Abend 5 abgespielt hat.
Es ist der Alptraum jeder Mutter und jedes Vaters: Eine Familie mit drei Kindern wartet gestern auf diesem Bahnsteig. Plötzlich rennt ein fremder Mann auf sie zu, schnappt sich den 5jährigen Sohn und springt mit dem Kind im Arm direkt vor die einfahrende S-Bahn.
Der Lokführer zieht die Notbremse, die Bahn kommt zum stehen. Gerade noch rechtzeitig.
Andrea sagt: „Da blutet einem das Mutterherz. Ich möchte nicht wissen, wie es der Mutter dabei gegangen ist. Die hatte ja noch zwei Kinder dabei. Schlimm! Monster ist der Typ für mich.“
Der Junge und der Mann überleben , weil sie in Längsrichtung zwischen den Schienen liegen. Sofort kommen Menschen zur Hilfe, ziehen das Kind unter dem Zug raus und halten den Täter fest bis die Polizei kommt.
Anja Meis von der Polizei sagt: „Er ist bereits mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten. Verschiedene Straftaten hat er begangen, auch Körperverletzungsdelikte sind dabei.“
Das Motiv des Täters ist noch immer unklar. Bisher hat er sich noch nicht zu der Tat geäußert. Gegen ihn wird nun wegen versuchten Mordes ermittelt.
Die Eltern des Jungen stehen unter Schock, werden psychologisch betreut. Aber allein der Gedanke, dass dem eigenen Kind so etwas passieren könnte, schockiert auch Andrea.
„Ich denke man passt noch ein bisschen mehr auf, wenn man am HBF ist. Außer in der Stadt setze ich ihn in den Wagen rein, weil einfach die Angst zu groß ist, das was passieren könnte.“
Und auch wenn Andrea inzwischen weiß, dass es auch dem Jungen vom Gleis 5 körperlich wieder gut geht und er das Kh inzwischen verlassen konnte, bleibt da sicher noch lange ein mulmiges Gefühl am Bahnsteig.