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Es war eine Kampfabstimmung! Thomas Kutschaty holt am Ende 35 von 67 Stimmen in der SPD-Fraktion. Er setzt sich also mit umgerechnet 52 Prozent gegen den Wunschkandidaten der bisherigen SPD-Führung Marc Herter aus Hamm durch.
Thomas Kutschaty sagt: „Dass es knapp werden würde, war mir klar. Ich freue mich natürlich jetzt, dass ich es geworden bin.“
Enttäuschung dagegen bei seinem Konkurrenten. Marc Herter glaubt natürlich jetzt auch an die Führungskraft von Kutschaty und will von einer Spaltung der Fraktion nichts wissen.
„Ab heute spielt kein Team Herter gegen ein Team Kutschaty. Es spielt ein Team NRW-SPD gegen die anderen, gegen die Mitte-Rechts-Koalition.“
Und da bläst der neue Oppositionsführer schon zur Attacke. Kutschaty will die Regierung angreifen, eine klare Alternative bieten und diese Alternative soll ein Gesicht haben: seins. Die Spitzenkandidatur bei der nächsten Landtagswahl 2022 gegen Armin Laschet hat er dabei im Blick.
„Jeder, der sich jetzt erst mal zur Wahl stellt, sei es in der Fraktion heute oder in zwei Monaten auf dem Landesparteitag, der muss damit rechnen, dass das auf ihn zukommt als Herausforderung, als Chance, aber auch als schöne Aufgabe.“
Beim Landesparteitag Ende Juni soll eigentlich Sebastian Hartmann NRW-SPD-Chef werden. Er ist zumindest der Vorschlag der Parteispitze. Kutschaty schließt heute aber nicht hundertprozentig aus, dass er vielleicht auch für diesen Spitzenposten kandidiert.
„Ich schließe nie irgendetwas aus und schon gar nicht für irgendwann oder für immer. Man hat ja in der Vergangenheit gelernt, dass man da nicht so früh mit dem Ausschließen sein soll.“
Morgen hat Kutschaty seinen ersten großen Auftritt. Im Düsseldorfer Landtag wird er seine erste Rede als Oppositionsführer halten. Die Landesregierung darf also mit mehr Gegenwind rechnen.