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Kleine Bühne, große Geschichte! Hier im Mondpalast in Herne spielt seit fast 100 Tradition mit…. früher standen hier Bergmänner auf der Bühne. Jetzt sind es Pottoriginale von der Schauspieltruppe „Fidele Horst“ – wie Ralf Löchel…… aus Oer-Erkenschwick….
Ralf Löchel sagt: „Ich bin total aufgeregt – teilweise aber auch sehr euphorisch und glücklich – ich hab also auch noch nichts negatives gehört, wenn auch gerne – so sind wir ja im Pott – offen und ehrlich.“
Früher gab’s das Casting quasi im Kohlenschacht, bei Ralf war’s beim Friseur. Das aktuelle Stück – Der Neurosenkavalier – ist seine erste Hauptrolle in der Schauspieltruppe….. Die Gründung der Gruppe – um 1919 – kam den Bergmännern damals aus Langeweile..
Olaf Weichert sagt: „Da kam man auf die Idee, ja das kann’s ja nicht sein, nur immer durch die Gegend laufen oder ein Bierchen trinken oder auch mehr, lassen wir mal, wir machen was anderes, wir fangen mal an Theater zu spielen und das war die Geburtsstunde von Fidele Horst.“
Seitdem gibt es jährlich ein aktuelles Bühnenstück. Obwohl die Bergmänner langsam aussterben – der letzte Kumpel hat die Theatertruppe vor sechs Jahren verlassen – hält die bis zu 100 Mitglieder starke Gruppe dem Pott die Treue….
Olaf Weichert sagt: „99 Jahre Fidele Horst hinterlässt seine spuren. Wir versuchen die Tradition einfach weiterleben zu lassen, einfach so zu sein wie wir sind, so natürlich zu sein wie wir sind, so urwüchsig wie wir sind, wie der Kohlenpott eben ist.“
Geprobt wird in einem kleinen Keller, vor Pappkartons. Auch da hat sich im Vergleich zu damals nicht viel geändert….
Ralf Löchel sagt: „Es wäre schön, wäre wirklich schön wenn wir vor einem ausverkauften Haus spielen.“
Auch wenn die letzte Generation Bergmänner die Bühne verlassen hat, hier in Herne ist noch längst nicht Schicht im Schacht.