Zu unserem Beitrag bieten wir einen Service für Hörgeschädigte an.
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Hier marschieren Kindersoldaten. Sie stellen eine Schlacht nach, bei der im ersten Weltkrieg 350.000 Menschen auf dem Gebiet der heutigen Türkei gestorben sind. Diese Bilder aus Herford schockieren heute die Stadt, in der rund 2000 Türken leben. Der Bürgermeister macht sich große Sorgen.
Tim Kähler, Bürgermeister Herford, sagt: „Als ich mir das Video angeschaut habe war ich traurig, wütend und bestürzt. Man steckt hier keine Kinder in Uniform und lässt sie Kriegsszenen nachspielen. Selbst wenn man sagt man hat nicht drüber nachgedacht. Dann muss man sich fragen, ob man schonmal drüber nachgedacht hat in welchem Land man lebt und mit welcher Geschichte und auch wie das ankommt bei vielen Bürgern wenn Kinder in Uniform durch die Gegend laufen.“
Damit nimmt der Bürgermeister auch die Eltern der Kinder mit in die Pflicht, die beim Auftritt stolz applaudieren. Der Moscheegemeinde schreibt uns heute zu dem Vorfall, dass man selbst überrascht war von der Aufführung die wohl von Einzelpersonen organisiert wurde.
„Diese Aufführung ist ohne unser Zutun entstanden und findet nicht unsere Zustimmung.“, heißt es in der Stellungnahme.
Morgen früh müssen die Vorsitzenden der Gemeinde trotzdem beim Bürgermeister antreten. Der stellt jetzt nicht nur die gemeinsamen Projekte mit dem Moscheeverein auf den Prüfstand, sondern das gesamte Miteinander in seiner Stadt.
Tim Kähler sagt: „Wenn man sich das Video anguckt, dann sind da viele Eltern die das ihre Kinder machen lassen. Da sind mir viele Fragen gekommen ob wir auf dem richtigen Weg der Integration sind und der Vermittlung von Werten oder ob wir doch ganz andere Wege gehen müssen.“
Selbst den Weg vor Gericht lässt der Bürgermeister jetzt prüfen. Und auch das wird dann wie das Video auch – alles andere als ein Kinderspiel für die Moscheegemeinde.