Zu unserem Beitrag bieten wir einen Service für Hörgeschädigte an.
Lesen Sie den Text unseres Beitrages hier nach:
Wer bei dem Wetter draußen schläft riskiert den Kälte – Tod. Die einzige Rettung – und wenn auch nur für ein paar Stunden – heißer Tee und eine Isomatte. Arzu fährt durch die eisige Nacht – auf der Suche nach Menschen, die auch bei diesen Temperaturen keinen Platz zum Schlafen haben – außer auf der Straße. Sebastian liegt mitten auf dem Zülpicher Platz, er friert:
„Es ist so kalt, bei dem Wetter draußen zu liegen ist so ziemlich zum totfrieren. Mein Glück ist, dass ich das seit Jahren gewöhnt bin, bin seit 8 Jahren auf der Platte, sonst wäre ich gar nicht mehr am Leben.“
Nach dem Tee will er mit seiner Freundin weiterziehen – ob sie einen wärmeren Platz zum Schlafen finden, ist ungewiss.
Das Kältetelefon läuft heute bei den beiden Ehrenamtlern heiß, der nächste Hinweis auf einen Menschen der Hilfe braucht. Arzu und Ola sind in Alarmbereitschaft.
Jetzt muss es schnell gehen, eine Frau aus Rumänien soll im Klettenbergpark liegen, jede Minute zählt. Wir suchen überall, finden ihre Sachen, doch sie ist in der Dunkelheit verschwunden. Arzu kennt die Frau, fühlt sich verantwortlich:
„Das ist natürlich total doof, weil sie jetzt irgendwo anders auftauchen muss, und jemand für sie anrufen muss, weil sie auch glaube ich, nicht so für die Straße gemacht ist, das ist so ein Fall der mir auch noch länger in den Klamotten hängt.“
7 Tage die Woche ist Arzu abwechselnd mit ihren Kollegen im Winter unterwegs, kennt viele der Obdachlosen sehr gut. Bis zu zehn Menschen pro Nacht können sie helfen, wenigstens nur kurz. Die Möglichkeit in einer Notunterkunft zu schlafen kommt für die meisten nicht in Frage, den Minusgraden zum Trotz. Auch Eckbert bleibt heute lieber draußen:
„Weil die Sachen da immer geklaut werden, das sind wirklich Schweine und ich weiß nicht was die für Tiere dabei haben – weil meine Laus ist meine Laus, aber deine Laus die brauch ich nicht.“
Viele Obdachlose stammen aus Osteuropa. Wenn die Sprachbarrieren zu groß sind, hilft die moderne Technik. Doch menschliche Hilfe und Fürsorge, braucht meist nicht viele Worte.
Die kommende Nacht soll wieder bitter kalt werden – doch Menschen wie Arzu und der Kälte Bus machen in diesen Nächten Köln ein bisschen wärmer.