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Die Zeiten wo sich hier im Theater Oberhausen Mann und Frau über Geld gestritten haben sind vorbei. Und das verdanken die Schauspieler wie Lise und Klaus ihm hier: Intendant Florian Fiedler. Als er das Amt letzten Sommer übernommen hat, hat er als erstes die ungerechte Bezahlung nach Geschlecht von der Bühne abtreten lassen. Denn Männer haben hier vorher rund 20 % mehr verdient als ihre Kolleginnen.
„Mir liegt es grundsätzlich am Herzen, dass die Menschen gleichberechtigt, offen und frei sind, also das klingt jetzt kitschig, aber mir geht es darum, wie kann ich mit Menschen toll zusammen arbeiten und ich glaube je gleichberechtigter und selbstbewusster die Menschen sind desto spannender sind sie auch.“, sagt Florian Fiedler vom Theater Oberhausen.
Um das zu finanzieren hat der 40-Jährige auf 50.000 Euro Gehalt verzichtet, die sein Vorgänger im Jahr mehr verdient hat. Kein Mann hat weniger bekommen, aber die Frauen mehr. Schauspielerin Lise Wolle verdient statt 1900 Euro jetzt 2700 Euro.
„800 Euro haben sich für mich verändert, was natürlich dadurch dass ich Mutter bin auch ne Erleichterung ist. Aber nicht nur das, es hat auch einfach was mit einer Wertschätzung zu tun, von Arbeit die man macht.“, erklärt Lise Wolle, Schauspielerin.
Ihr Kollege Klaus Zwick verdient jetzt nur noch mehr weil er mehr Jahre hier am Theater ist. Ihr Chef hat dafür ein faires System – pro Jahr Erfahrung gibt es ungefähr 60 Euro oben drauf, egal ob Männlein oder Weiblein. Immer noch eine Seltenheit in der Theaterbranche, wie der erfahrene Schauspieler weiß.
„Ein altes Gesetz, man hat es einfach akzeptiert, es wurde auf der Schauspielschule schon angekündigt, die Gehälter sind unterschiedlich zwischen Mann und Frau und weil man ja als Mann der privilegierte ist hat es mich auch nicht weiter interessiert.“, sagt Klaus Zwick.
Florian Fiedler hofft, dass es ihm einige Chefs nachmachen werden.
„Sich hinzustellen und zu sagen, hey wir sind eines der ärmsten Theater in einem der ärmsten Städte und wir machen das, das ist ein Beweis dafür, dass es keine Ausreden mehr gibt, das nicht zu tun.“
Denn eine faire Bezahlung von Frau und Mann ist nicht nur im Theater der erste Akt zur Gleichberechtigung im Job.