Zu unserem Beitrag bieten wir einen Service für Hörgeschädigte an.
Lesen Sie den Text unseres Beitrages hier nach:
Wir öffnen eine Gefängniszelle in der Justizvollzugsanstalt in Schwerte. Die Unterbringung hier kann menschenunwürdig sein, weil die Zelle zu klein ist, erklärt uns die Anstaltsleiterin Gabriele Harms:
„Das heißt, wenn pro Person, bei zwei Personen, die dort untergebracht sind, pro Person weniger als fünf Quadratmeter da sind, also also kleiner als zehn Quadratmeter und wenn der Toilettenbereich nicht abgetrennt ist.“
Deshalb werden diese Räume in Schwerte auch nur noch als Einzelzellen benutzt. Das war im letzten Jahr aber nicht in allen NRW-Knästen so und deshalb haben Häftlinge geklagt – mit Erfolg. Für Landesjustizminister Peter Biesenbach ist das vertretbar:
„Grade bei Untersuchungshäftlingen, wenn die am Wochenende eingeliefert werden, kann es vorkommen, dass wir schon mal zwei in eine Zelle unterbringen müssen, die weniger als zehn Quadratmeter Fläche hat. Das ist dann diese Menschenunwürdigkeit und dafür zahlen wir dann auch einen kleinen Schadenersatz, aber die Zahl der Fälle ist gering. Wir hatten im letzten Jahr 35.000 Strafgefangene und haben in 98 Fällen jeweils um die 300 Euro gezahlt.“
In den JVAs in NRW gibt es also zu wenig Zellen mit ausreichend Platz und solchen abgetrennten WC-Bereichen.
„Das beklage ich auch schon seit Jahren, nur die Vorgängerregierung hat nicht den Grund gesehen, daran etwas zu ändern. Das werde ich ändern, indem wir jetzt auch große Anstalten schnell und intensiv renovieren. Dann werden wir auch etwas Luft bekommen was Zellen angeht.“, sagt Peter Biesenbach.
Gebaut und saniert wird aktuell in Siegburg und Rheinbach, die Gefängnisse in Wuppertal-Vohwinkel und Geldern sollen folgen. Bald soll also auch in NRW eine menschenwürdige Unterbringung aller Häftlinge möglich sein und das Land spart dann zumindest zehntausende Euro an Schadenersatz.