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Trinker Flo genehmigt sich einen – das Alkoholverbot in der Duisburger Altstadt interessiert ihn dabei so gar nicht. Er hat sich noch nie daran gehalten und will es auch in Zukunft nicht tun.
„Ich bin obdachlos, beziehe kein Hartz IV, wenn ich mein Bier trinken will, trinke ich mein Bier, da brauche ich keine Gesetze für.“, so der Trinker.
Das handhaben offenbar viele in der Duisburger Trinkerszene so. Am Kuhtor, einem der abendlichen Treffpunkte der Alkoholiker finden wir heute leere Fläschchen und Kronkorken.
Karim arbeitet in einem Schuh- und Klamottenladen direkt gegenüber. Er hat nur zu Beginn des Alkoholverbots eine Verbesserung bemerkt.
„Da haben auf jeden Fall, die Alkoholtrinker aufgepasst, dass das Ordnungsamt sie nicht sieht. Aber jetzt ist es eigentlich egal. Da wird einmal kurz hingegangen, hey aufpassen, und danach gehts wieder weiter wie vorher..“, sagt der Verkäufer.
Doch die Stadt hält an dem Alkoholverbot fest. Denn laut einer Studie ist die Zahl derer die sich durch die Trinker belästigt fühlen um elf Prozent gesunken. Als Erfolg wertet das Alkoholverbot allerdings nur jeder fünfte.
Auch Dita Gomfers vom Suchthilfeverbund zieht eher eine nüchterne Bilanz.
“ Verbot ist diskriminierend, grenzt Leute aus die zur Mitte der Gesellschaft gehören, Trinker gehören auch dazu.“, so Gomfers.
Insgesamt wurden seit der Einführung rund 40 Verwarnungen ausgesprochen, 10 Bußgeldverfahren eingeleitet und 9 Platzverweise erteilt.
Die Stadt will jetzt eine zweite halbe Streetworkerstelle schaffen und überlegt einen Raum einzurichten, wo die Trinkerszene sich waschen kann und beraten wird.
Am Montag will die Stadt das Alkoholverbot dann für weitere drei Jahre verlängern. Für Flo unverständlich.
Um Menschen wie Flo zu helfen und gleichzeitig die Innenstadt zu verschönern ist das Alkoholverbot hier in Duisburg also vielleicht doch noch nicht der Weisheit letzter Schluck.