Zu unserem Beitrag bieten wir einen Service für Hörgeschädigte an.
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Als Briefträger oder Paketbote mit befristetem Arbeitsvertrag sollte man besser nicht krank werden, sonst wird’s nix mit dem festen Job. NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann hält diese Praxis bei der Deutschen Post zwar für legal, aber absolut nicht in Ordnung.
„Ich finde eine Regelung, wo man die Frage der Übernahme an Krankheitstagen festmacht, moralisch nicht vertretbar.“
Ein Unternehmen, an dem der Staat indirekt beteiligt sei, sagt Laumann, müsse als Arbeitgeber mit gutem Beispiel vorangehen…
„Und deswegen begrüße ich jetzt erstmal, dass der Bundesfinanzminister gesagt hat, der ja den Bund als Eigentümer bei der Post vertritt, dass er das überprüfen will und schaut was da dran ist.“
Die Deutsche Post wollte sich vor der Kamera heute nicht äußern. Für sie ist die Vorgehensweise aber keine Bestrafung von Krankheit sondern Mitarbeiterfürsorge. Das Unternehmen behauptet…
„Aufgrund der auch körperlich anstrengenden Tätigkeit gerade die gesundheitlichen Voraussetzungen immer im Auge zu behalten und zu gewährleisten, dass die Beschäftigten den Anforderungen im Alltag gewachsen sind.“
Arbeitsmarktexperten halten das Verfahren der Deutschen Post nicht für verwerflich.
„Es ist auch sinnvoll, dass sich ein Unternehmen überlegt, welche Kriterien sollen eine Rolle spielen, unter welchen Voraussetzungen sollen Menschen entfristet werden.“
Der Betriebsrat der Deutschen Post hat dem sogenannten Entfristungskonzept des Unternehmens zwar zugestimmt – eine Bewertung von Mitarbeitern nach ihren Krankheitstagen lehnen die Gewerkschafter aber ab.