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Von der Schlossbrücke in Mülheim springen gestern 2 junge Männer in die Ruhr – seitdem fehlt von einem von ihnen jede Spur. Der Zweite kann sich mit letzter Kraft ans Ufer retten und flüchtet. Der andere ruft im Wasser um Hilfe – als die Feuerwehr eintrifft, versinkt er.
Thorsten Drewes, Feuerwehr Mülheim a.d. Ruhr, sagt: „Die Hoffnung besteht natürlich, dass er irgendwo ans Ufer flüchten gegangen ist, weggelaufen ist vor lauter Schreck und so das Szenario überlebt hat. Im Wasser selber sind die Überlebenschancen null.“
Heute sind immer noch etwa 30 Rettungskräfte im Einsatz, suchen nach dem 22-jährigen, der im Wasser verschwunden ist. Ein Hubschrauber mit Wärmebildkamera kreist über der Ruhr, diese Drohne überfliegt regelmäßig das Ufer. Gegen 12 Uhr schlagen die Sonargeräte auf den Booten der DLRG an – Ein Taucher sucht unter Wasser, doch nach knapp 45 Minuten steht fest: Fehlalarm. Frauke Jerabeck ist seit 16 Jahren beim Wasserrettungsdienst und warnt heute vor gefährlichen Sprüngen in unbekannte Gewässer.
„Man kann sich verheddern, man kann sich in Müll verheddern… Die Gefahren sind als Laie und selbst als Profi nicht einzuschätzen. Es ist niemandem, selbst wenn er gut schwimmen kann, zu empfehlen, irgendwo reinzuspringen, wo er nicht weiß, was sich unter ihm befindet.“
Gerade unter Brücken lauern Gefahren, die man auf den ersten Blick nicht erkennen kann. Steine oder betonierte Brückenpfeiler bemerkt man oft erst, wenn es zu spät ist.
„Zudem ist natürlich auch die Gefahr je nach Höhe der Brücke, dass eine Bewusstlosigkeit je nach Aufprall eintreten kann und eine Selbstrettung gar nicht mehr möglich ist.“
Die Suche dauert zur Stunde immer noch an. Frauke Jerabeck hofft, dass der tragische Unfall andere abschreckt und der vermisste 22-jährige die einzige Person bleibt, nach der sie im Wasser suchen muss. Denn die Badesaison genießen kann man auch ohne Sprünge von einer zehn Meter hohen Brücke in die Ruhr.