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Das Steigerlied aus türkischen Kehlen. Gastarbeiter, wie Hasim Demirci. Mit 15 verlässt er 1964 sein türkisches Heimatdorf, reist nach Castrop-Rauxel – gegen den Willen seiner Eltern.
Hasim Demirci: „Es war herzzerreißend… ich hab mich ein paar Wochen getraut meinen Eltern zu sagen, klar war läßt schon gerne sein 15 jähriges Kind 3000 Kilometer in die Ferne“.
Die Perspektivlosigkeit in der Türkei überzeugt seine Eltern, dass sein Plan vernünftig ist. Hasim geht im Ruhrpott in die Lehre, lernt Land und Leute kennen, spielt Fußball. Mit 16 geht er das erste Mal unter Tage – lernt was es heißt ein Kumpel zu sein. Wie mehr als 1000 seiner Landsleute zu der Zeit im Ruhrgebiet.
Hasim Demirci sagt: „Keine kann sagen des ein Zuckerschlecken war. das war sehr schwere Arbeit für uns, aber ich war sehr ehrgeizig, ich wollte was werden, hab ich auch hier gelernt, dass man zusammen alles erreichen kann, das man alleine nix ist – alleine ist man nichts, in der Gemeinschaft ist man was.“
1967 bekommt er seinen Knappenbrief, ist somit Bergmann. Eigentlich wollte er zurück in die Türkei, doch er lernt Anne kennen – sie verlieben sich, wollen heiraten. Ein Moslem und eine Christin. Sein Vater ist dagegen …vorerst.
Hasim Demirci: „Was ich von meinem Vater nicht…Mein Sohn…. die Frau die du heiraten wirst, wird in deinen Armen glücklich werden, nicht in meinen“
Hasim und Anne heiraten 1971. Es ist eine der ersten Muslimisch-Christlichen Hochzeiten in Deutschland! Sie bekommen 2 Kinder – bis 2009 bleibt Hasim Steiger. Er geht in Rente. 50 Jahre nachdem er die Türkei verlassen hat.
Hasim und Anne sind noch immer verheiratet. Der Bergmann aus der Türkei, er hat im Pott sein Glück gefunden.